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Tangentenbussole
Die Tangentenbussole besteht aus einem
kreisförmig gebogenen Kupferstreifen, dessen geradlinig nach
abwärts gebogene Enden unten mit Klemmschrauben zur Aufnahme der
von den Polen der galvanischen Batterie kommenden Drähte versehen
sind.
Im Mittelpunkt des kupfernen Ringes sitzt auf einer Spitze inmitten
eines in Grade geteilten Kreises eine Magnetnadel; der Ring kann in
seinem Fußgestell so gedreht werden, daß seine Ebene mit
der Magnetnadel in ihrer Ruhelage (d. h. mit dem magnetischen Meridian)
zusammenfällt. Sobald nun ein galvanischer Strom durch den
Kupferring geht, wird die Nadel aus ihrer Ruhelage so weit abgelenkt,
bis das Drehungsbestreben der erdmagnetischen Kraft, welche die Nadel
in die Ebene des Ringes zurückführen will, demjenigen des
galvanischen Stroms, welcher sie senkrecht zu dieser Ebene zu stellen
strebt, das Gleichgewicht hält.
Da die Wirkung des Erdmagnetismus auf ein und dieselbe Magnetnadel als unveränderlich angesehen werden kann, so
läßt sich aus den Ablenkungen, welche verschiedene
Ströme hervorbringen, auf die Stärke dieser Ströme
schließen, und zwar ergibt sich aus obiger
Geichgewichtsbedingung, daß die Stromstärken sich verhalten
wie die "trigonometrischen Tangenten" der Ablenkungswinkel.
Eine Tangentenbussole zeigt, an welcher Stelle
eines Schließungskreises man sie auch einschalten mag, immer die
gleiche Ablenkung und gibt dadurch kund, daß die Stromstärke
in einer geschlossenen Leitung überall gleich groß ist
[Meyers Konversationslexikon, 4.Auflage, Leipzig, 1888-1889].
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