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Präzisions-Messwiderstände

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H&B Präzisions-Stöpseldekade
Die Präzisions-Meßwiderstände werden im allgemeinen als Stöpselwiderstände ausgeführt, weil hierbei die Fehler durch Übergangswiderstände und Verbindungsleitungen am kleinsten gehalten werden können.

Der Schaltung nach werden sie entweder als Dekadenwiderstände oder als Reihenwiderstände ausgebildet, und zwar sind für genaueste Messungen die Dekadenwiderstände vorzuziehen, da bei ihnen weniger Stöpsel in den Stromkreis eingeschaltet sind, also die Summe der Übergangswiderstände geringer ist, als bei den Reihen-Widerständen. Präzisionswiderstände mit sehr hohen Widerstandswerten, bei denen die Übergangswiderstände keine Rolle mehr spielen, werden, der besseren Isolation wegen, statt mit Stöpseln mit Klemmen und Laschen oder mit besonders gestalteten Kontaktkurbeln ausgeführt [2].



Abb. 1: Präzisions-Stöpselwiderstand (Schnitt)

Für Präzisions-Meßwiderstände werden Teilwiderstände nach Abb. 1 in Reihe geschaltet. Die Enden der Teilwiderstände 3 sind durch Messingbolzen 4 an kräftige Metallklötze 2 geführt, die möglichst unverrückbar auf einer Isolierplatte 1 befestigt sind. Der Anschluß erfolgt an den Klemmen 7 (nur eine gezeichnet). Die Widerstände 3 können durch konische Stöpsel 5, die einen isolierten Handgriff besitzen, kurzgeschlossen werden. In der Abb. 1 sind alle Widerstände kurzgeschlossen, und zwischen der Klemme 7 und der Abzweigklemme 6. liegen nur die Widerstände der Klemmklötze, der Stöpsel und die Übergangswiderstände zwischen beiden. Letztere sind bei guter Arbeit ganz außerordentlich klein (5 . 10-5 Ω); darum verwendet man bei Präzisionswiderständen diese Stöpsel an Stelle von Kurbeln. Letztere haben jedoch kleinere Kapazität der Anschlüsse und sind deshalb für höhere Frequenzen besser geeignet.

Die Präzisions-Meßwiderstände müssen nach Möglichkeit "reinohmig" sein, d.h. sie sollen keine Induktivität und keine Kapazität besitzten. Dies läßt sich durch die Wicklungsart der Widerstandsspulen erreichen.



Abb. 2: Präzisions-Stöpselwiderstand (Draufsicht)

Abb. 2 zeigt die U-förmige Anordnung der Klötze für einen Präzisionswiderstand von insgesamt 111,11 Ω auf einer Isolierplatte 1. Letztere dient als Deckel eines Holzkastens, in dem die Widerstände nach Abb. 1 untergebracht sind. Zwischen der Anschlußklemme 7 und dem zweiten Klotz nach links liegt der Widerstand 0,01 Ω, usw. Jeder Widerstand kann durch einen Stöpsel kurzgeschlossen werden. Die Abstufung ist so gewählt, daß sich alle Werte zwischen 0,1 Ω und 111,1 Ω in Stufen von 0,1 Ω, darstellen lassen. Die Stufe 0,01 Ω dient zur Interpolation: wenn z.B. bei einer Abgleichung das Galvanometer etwas links von Null, beim Ziehen eines Stöpsels 0,1 etwas rechts von Null steht, so kann man durch Ziehen von 0,01 Ω, 1/10 des Restausschlags feststellen. Die Abstufung ist ferner so vorgesehen, daß man jede Stufe durch entsprechende Kombination anderer Stufen herstellen kann; hierzu ist die Stufe 0,1 Ω zweimal vorhanden. Durch diese Vergleichsmöglichkeit läßt sich leicht feststellen, ob der Meßwiderstand in Ordnung ist. Die Stöpsel in den Querverbindungen der Ausführung nach Abb. 2 gestatten, die Widerstände durch die Unterbrechungen 9 und 10 in 2 Abteilungen zu trennen; ferner läßt sich durch Unterbrechung bei 9 und 10 der Widerstand oo darstellen. Jeder Klotz besitzt noch eine seitliche konische Bohrung, in die sich ein sog. Potentialstöpsel einstecken läßt, wie dies Abb. 1 bei 6 zeigt. Man kann damit den Gesamtwiderstand in zwei beliebige Teile unterteilen.

Die Herstellungsmöglichkeit dieser Stöpsel-Reihenwiderstände liegt etwa zwischen 111,11 und 111111,1 Ω Gesamtwert. Unterhalb würde die kleinste Stufe so klein, daß schon die Übergangswiderstände der Stöpsel ins Gewicht fielen. Nach oben wird die Ausführung durch die Herstellungsmöglichkeit der Drähte und Spulen begrenzt. Die zulässige Belastung liegt zwischen 0,8 A bei den kleinen und 1 mA bei den großen Stufen; die Widerstände sind sorgfältig vor Überlastung zu schützen.

 

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