Die erstmals von Wheatstone 1843 zum Messen eines Widerstands verwendete
Brückenschaltung enthält die vier Widerstände R1
bis R4, die paarweise einen Spannungsteiler bilden und an der
Brückenspeisespannung U liegen.
Abb. 1: Schaltbild Wheatstone-Messbrücke
An dem Widerstand R1 wird die Teilspannung U1 und
am Widerstand R3 die Teilspannung U3 abgegriffen.
R1
U1 = U · ------------
R1 + R2
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(1) |
R3
U3 = U · ------------
R3 + R4
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(2) |
Die Differenz dieser Teilspannungen ergibt die in der Brückendiagonale
zwischen den Punkten a und b liegende Diagonalspannung Ud:
R2 · R3 - R1· R4
Ud = U3 - U1
= U · ----------------------------
( R1 + R2)·( R3 + R4)
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(3) |
Die Brücke ist abgeglichen wenn U1 und U3 gleich
sind, d.h. wenn die Diagonalspannung (Ud) gleich Null ist. Dies
ist der Fall, wenn der Zähler in Formel (3) gleich 0 wird. Es ergibt
sich dann:
R4
R2 = R1 · ------
R3
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(5) |
Zur Messung wird z.B. R2 durch den gesuchte Widerstand ersetzt.
Es ist mindestens ein Widerstand einstellbar, so daß die Brücke
abgeglichen werden kann. R2 ergibt sich dann nach voriger Formel.
Bei der Schleifdrahtmeßbrücke wird der untere Spannungsteiler
durch einen Draht der Länge lges, dem konstanten Querschnitt
A und dem spezifischen Widerstand ρ gebildet.
Abb. 2: Schaltbild Schleifdraht-Messbrücke
Mit dem Schleifer-Abgriff am Punkt b werden die Teilwiderstände R3 und R4 eingestellt:
R1 ist ein bekannter Widerstand und ungefähr so groß
wie der zu messende Widerstand R2. Zwischen den beiden Spannungsteiler-Abgriffen
a und b befindet sich als Nullindikator ein Meßwerk mit hoher Empfindlichkeit
und sehr hohem Innen-Widerstand. Dieses Meßwerk soll anzeigen, ob
die beiden Punkte a und b potentialgleich sind. Zeigt es Potentialgleichheit,
ist die Brücke abgeglichen. Das dazugehörige Verhältnis
der Brückenwiderstände, die Abgleichbedingung, wird zur Bestimmung
des unbekannten Widerstandes R2 herangezogen:
R4
l4
---- = ----
R3
l3
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(9) |
l4
Rx = R2 = R1
· ----
l3
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(10) |
Um bei der Messung sehr niedriger Widerstände Meßfehler infolge
von Übergangs- und Meßleitungswiderständen zu vermeiden,
sind diese in der sogenannten Vierleitertechnik anzuschließen.
Abb. 3: Schaltbild Thomson-Messbrücke
Mit der Meßbrücke nach Thomson lassen sich Widerstände bis zu
10-7 Ω messen. Infolge der gewählten Vierleiterschaltung
gehen die Übergangs- und Meßleitungswiderstände nicht in
das Meßergebnis ein.
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